Irischer Wolfshund (Irish Wolfhound) Arthur

Gentle Giants – sanfte Riesen. Wo immer etwas über Irische Wolfshunde (korrekt: Irish Wolfhound, Abkürzung: IW) geschrieben steht, ist von liebenswerten Riesen die Rede. Sie sind imposant in ihrer Erscheinung, wahre Muskelpakete – und dennoch sind es Windhunde, schnell, lebhaft, nahezu leichtfüßig und eben kraftvoll. IW sind zugleich sensibel und feinfühlig. 

Irische Wolfshunde lieben es, im Wohnzimmer inmitten ihres „Rudels“ zu liegen. Sie strahlen Ruhe und Gelassenheit aus, sind  kinderlieb und stille Begleiter des Alltags in den vier Wänden. Irische Wolfshunde sind Familienhunde für Menschen, die entsprechend Platz haben und mit der natürlichen Souveränität der Riesen umgehen können. 

Dabei sind Irische Wolfshunde alles andere als Langweiler. In der Natur entfesseln sie ihren enormen Bewegungsdrang. Es sind eben Windhunde – einst im Einsatz bei Hetzjagden. Arthurs Vorfahren waren vor Jahrhunderten in Irland bei der (Wolfs-) Jagd die unermüdlichen Arbeitstiere.

Allein wenn Arthur auf dem Grundstück zum Sprint ansetzt und mit hoher Geschwindigkeit seine Runden dreht, ist die unbändige Energie zu sehen, der Galopp auf dem Boden zu spüren – und zu hören.

Bei aller beschriebener Sanftheit und auch Genügsamkeit: Die Erziehung eines Irish Wolfhound ist kein Selbstläufer. Gerade Rüden wie Arthur können nicht nur charmant wirken und ausgesprochen verspielt und liebenswert sein, sondern eben auch sehr dominant. Absoluter Gehorsam ist nicht die Sache eines IW. Irische Wolfshunde neigen dazu, eigene Entscheidungen zu treffen und die Kommandos ihres Halters zu hinterfragen. Vom ersten Tag an als Welpe im Familien-„Rudel“ müssen Regeln anerzogen, Grenzen gezogen, die Hieriarchie im „Rudel“  geklärt werden - allerdings weniger mit Strenge, sondern mit Motivation und Lob. Die Hundeschule der Wahl hilft dabei.

Charakteristisch für einen Irischen Wolfshund ist zudem der Jagdtrieb. Er ist von IW zu IW unterschiedlich stark ausgeprägt. Arthur reagiert im Wald (natürlich an der Leine) kaum auf Rehe oder Wildschweine. Dafür hat er es auf Füchse abgesehen, die regelmäßig den Garten, Arthurs Revier, durchstreifen.  Keine Sorge: Arthur hat keine Chance. Die Füchse gehen immer als Sieger vom Platz. Sie sind wendiger und finden ihre Schlupflöcher. 

Die Größe macht es einem IW möglich, nicht nur zu riechen und zu sehen, was auf dem Tisch serviert wird, sondern sogar von oben auf einen Teller zu schauen – wenn es zugelassen wird. Wer hier die (für jeden Hund wichtige)  Erziehung verpasst, hat es später doppelt schwer. Doch Irische Wolfshunde sind sehr gelehrige Hunde, die schnell begreifen, was die Menschen von ihnen erwarten (und dann doch wieder hinterfragen). 

Irische Wolfshunde gelten als eine der oder auch die größte Hunderasse der Welt. Für IW zählen Mindestgrößen, während für andere Rassen Maximalgrößen maßgeblich sind. Laut Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) müssen Rüden größer als 79 Zentimeter (Schulterhöhe) und schwerer als 54 Kilogramm sein. Bei Hündinnen gelten 71 Zentimeter und 40,5 Kilogramm als Minimum. Arthur kommt auf 93 Zentimeter und wiegt mehr als 63 Kilogramm. Die größten IW bringen es auf mehr als 1,10 Meter Schulterhöhe. 

Irische Wolfshunde sieht man nicht oft. Sie sind aber längst keine so große Seltenheit. Laut VDH wurden im Jahr 2021 in Deutschland 345 Welpen registriert. Zum Vergleich: Der Deutsche Schäferhund geht mit 10.031 Welpen in die 2021er VDH-Statistik ein, der Labrador Retriever mit 3219. Die Zahlen setzen sich aus den gemeldeten Welpen der VDH-Mitgliedsvereine zusammen. Zur kompletten Welpen-Statisik des VDH.

Apropos Welpen: In den ersten Lebensmonaten stellen auch Irische Wolfshunde alles Mögliche an und das Leben der Menschen auf den Kopf. In der Pubertät vergessen die Hunde mitunter das längst Beigebrachte. Doch diese Lebensphasen der Tiere möchte (fast) kein Hundebesitzer missen.

Arthur stammt aus dem Zwinger Bigi's Wolf in Samswegen bei Magdeburg (F-Wurf vom 14. März 2020). Sein vollständiger Name ist daher Bigi's Wolf Freiherr Arthur.  

Nun zu Fragen, die immer wieder gestellt werden:

• Wolfshund oder Wolfhund: Ein Irischer Wolfshund hat nicht mehr oder weniger mit einem Wolf zu tun als ein Pudel oder Dackel. Sie alle stammen vom Wolf ab. Die Begriffe Wolfshund (mit s) und Wolfhund (ohne s) werden im alltäglichen Sprachgebrauch allerdings munter vermengt. In der Hundefachwelt jedoch stehen sie für zwei komplett unterschiedliche Rasseausrichtungen. Der Irische Wolfshund (mit s) ist eine uralte Windhundrasse aus Irland. Das Wort „Wolf“ in diesem Namen kommt aus der Zeit, als die Iren diese Hunde zur Jagd einsetzten - zum Beispiel auf Wölfe. Der aus den Niederlanden stammende Saarloos Wolfhund und der Tschechoslowakische Wolfhund (beide ohne s) sind dagegen erst im 20. Jahrhundert aus Kreuzungen von Schäferhunden mit Wölfen entstanden. Weitere vom größten weltweiten Züchterdachverband FCI anerkannte Wolfhund-Rassen gibt es nicht. Für weitere Begriffsverwirrung sorgen Hybriden aus Hund und Wolf – entweder in freier Wildbahn überall dort, wo Wölfe auf Hunde treffen. Zudem gibt es die Modeerscheinung, ganz bewusst Wölfe mit Hunden zu kreuzen. Wer das tut, befindet sich aktuell in einer rechtlichen Grauzone. Auch diese Tiere werden oft als Wolf(s)hunde bezeichnet.
• Größe und Gewicht eines Irish Wolfhound: Laut Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) müssen Rüden größer als 79 Zentimeter (Schulterhöhe) und schwerer als 54 Kilogramm sein. Bei Hündinnen gelten 71 Zentimeter und 40,5 Kilogramm als Minimum. Irish Wolfhound Arthur kommt auf 93 Zentimeter und wiegt mehr als 63 Kilogramm. Er ist eher schlank als stämmig. Die größten IW bringen es auf mehr als 1,10 Meter Schulterhöhe und auch mal 90 Kilo auf die Waage. 
• Krankheiten: Knochen- und Gelenkprobleme gehören zu den häufigsten Krankheiten des Irish Wolfhounds. Aber auch Herzerkrankungen, Magendrehung, Epilepsie und Knochenkrebs werden bei der Rasse häufig diagnostiziert.
• Lebenserwartung: Ein Irish Wolfhound wird meist 6 bis 10 Jahre alt. Nur sehr wenige werden 11 oder gar 12 Jahre alt. 90 Prozent der IW bleiben unter 10 Jahren. 
• Kosten: Ein IW verursacht im Vergleich zu anderen Hunderassen höhere Kosten - nicht nur für Futter und Tierarzt. Auch muss zum Beispiel das Auto entsprechend groß sein, um einen Irischen Wolfshund transportieren zu können. 
• Urlaub: Verreisen ist mit einem Irischen Wolfshund jederzeit möglich - auch längere Distanzen, aber eher in kühlere Regionen als in die größte Sommerhitze. Die Suche nach einer passenden Unterkunft ist etwas anspruchsvoller. Hotelzimmer kommen nicht infrage. Campingplätze und auch Ferienhaus-Vermieter haben mitunter eine Kilogramm-Obergrenze bei Haustieren, die einen IW ausschließt. 
• Vergleiche: Nein, ein IW ist kein Pony. Arthur hat keinen Sattel und man kann auch nicht auf ihm reiten. 
• Warum dann ein Irish Wolfhound? Deshalb: 

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